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Umwelttipp in der Baarer Zytig: Asiatische Hornisse im Anflug
Umwelttipp in der Baarer Zytig vom 27. August 2025
Hornissen waren lange Zeit zu Unrecht in Verruf. Doch immer mehr wird ihre Schönheit bewundert und ihre wichtige Rolle im natürlichen Ökosystem erkannt und geschätzt. Nun kriegt sie aber Besuch von ihrer «Cousine», der Asiatischen Hornisse. Man würde sie gerne wieder ausladen, nur haben es invasive Neobiota so an sich, dass sie sich rasch vermehren und verbreiten können. An der Asiatischen Hornisse ist besonders problematisch, dass einheimische Insekten praktisch wehrlos sind gegen ihre spezialisierte Jagdtechnik. In Oberwil ZG wurde kürzlich ein Nest entdeckt und rechtzeitig vernichtet, bevor die Königin überwintern konnte. Damit solche Funde gelingen, sind Meldungen aus der Bevölkerung entscheidend. Halten Sie die Augen offen und melden Sie Beobachtungen von invasiven Arten wie der Asiatischen Hornisse, dem Japankäfer oder der Asiatischen Tigermücke.
Was sind Neobiota?
Der Begriff «Neobiota» bezeichnet Organismen, die bei uns nicht heimisch sind und mit beabsichtigter oder unbeabsichtigter Hilfe des Menschen zu uns gelangt sind. Neobiota sind nicht per se problematisch. Die meisten gebietsfremden Pflanzen können sich beispielsweise kaum verbreiten oder fügen sich unproblematisch in unser natürliches Ökosystem ein. Eine Minderheit der gebietsfremden Organismen kann sich jedoch unkontrolliert und massiv verbreiten und verursacht durch spezifische Eigenschaften vielfältige Probleme. Dabei handelt es sich mehrheitlich um Pflanzen (invasive Neophyten) und zu einem geringeren Anteil um Tiere (invasive Neozoen). Hinzu kommen einige Pilze, Flechten und Mikroorganismen.
Viele der durch invasive Neobiota verursachten Probleme betreffen den Menschen nicht direkt. Ein Beispiel dafür sind eingeschleppte nordamerikanische Krebse, die einheimische Krebse nicht nur durch ihre physische Präsenz verdrängen. Sie haben auch noch einen Pilz mitgebracht: die Krebspest. Gegen diese Pilzkrankheit sind unsere einheimischen Flusskrebse völlig ungeschützt. Uns Menschen kann die Krebspest nichts anhaben. Und da wir keine einheimischen Flusskrebse essen und diese in der breiten Öffentlichkeit wenig bekannt sind, wird dieses Problem kaum wahrgenommen.
Anders verhält es sich bei invasiver Neobiota wie dem Riesenbärenklau (kann starke Hautverbrennungen verursachen), der Asiatischen Tigermücke (kann Krankheiten übertragen) oder der Asiatischen Hornisse. Letztere ist für den Menschen ebenso «harmlos» wie eine Wespe oder die einheimische Hornisse – abgesehen von Allergikern natürlich. Sie hat jedoch eine Vorliebe für Honigbienen und kann diese äusserst effizient jagen. Wie wichtig die Honigbiene für unsere Nahrungsmittelproduktion ist, ist inzwischen in der breiten Öffentlichkeit bekannt. Ähnlich verhält es sich mit dem Japankäfer. Er befällt mehr als 300 verschiedene Pflanzenarten – von der Rebe über Erdbeeren bis hin zu Ihren Balkonpflanzen – und kann sich dabei explosionsartig vermehren. Aufgrund ihres immensen Schadenspotenzials gelten sie als Quarantäneorganismen. Man versucht also, ihre Ausbreitung möglichst zu verhindern. Dazu müssen sie frühzeitig entdeckt werden. Zu diesem Zweck werden Berufsgruppen wie Landwirte oder die kommunalen Werkdienste informiert und sensibilisiert. Dies allein reicht jedoch nicht. Sehr wichtig sind auch Meldungen von aufmerksamen Bürgerinnen und Bürgern. Sie können also aktiv mitwirken. Melden Sie Verdachtsfälle! Sie müssen sich dabei nicht sicher sein, denn die Meldungen werden von Fachleuten überprüft.
Bei all den invasiven Neophyten und Neozoen, die uns Menschen grosse Probleme bereiten, sollten wir aber auch jene nicht ignorieren, die uns nicht direkt betreffen. Wenn Sie invasive Neophyten aus Ihrem Garten entfernen, helfen Sie, unsere natürlichen Ökosysteme zu erhalten.
Weitere Informationen
- Asiatische Hornisse: Informationsblatt und Meldeplattform
- Japankäfer: Merkblatt, Meldung an pflanzenschutz@schluechthof.ch (für Funde im Kanton Zug)
- Asiatische Tigermücke: Merkblatt, Meldung an https://www.zanzare-svizzera.ch/de/home-de/
- App zur Meldung von invasiven Neophyten: InvasivApp Version 3.0
- Informationsseite des BAFU zu Invasive gebietsfremde Arten