Die Baarer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger erleben ein intensives Politjahr 2021. Nachdem sie bereits im Juni und im September an die Urne gerufen wurden, um über die Baukredite für die Dreifachturnhalle Sternmatt 2 sowie die Erweiterung und Sanierung der Schule Sternmatt 1 abzustimmen, folgt am 28. November 2021 die dritte gemeindliche Urnenabstimmung innerhalb weniger Monate. Gleich drei Anträge unterbreitet der Gemeinderat den Stimmberechtigten am ersten Advent, wobei zwei eng miteinander verbunden sind. Am Dienstag, 26. Oktober (19.00 Uhr, Gemeindesaal; es gilt Covid-Zertifikatspflicht), wird der Gemeinderat zusammen mit externen Fachleuten die drei Vorlagen präsentieren und Fragen aus dem Publikum beantworten.

Neubau der Schule Wiesental

Finanziell hat der Neubau der Schule Wiesental das grösste Gewicht. Der Gemeinderat beantragt einen Baukredit in der Höhe von CHF 94.32 Mio. Die bestehende Schule soll in zwei Etappen rückgebaut werden. Stattdessen wird ein modernes Schulareal mit vier Gebäuden entstehen. Die neue Schule Wiesental wird als 4,5-Züger realisiert (4 bis 5 Klassen pro Jahrgang) und beinhaltet neben den Schulzimmern auch eine Aula, eine Bibliothek, ein Gebäude für die Schulergänzende Betreuung sowie eine Dreifachturnhalle.

Die zweite Vorlage steht in direktem Zusammenhang mit dem Neubau der Schule Wiesental. Weil durch den Abriss der bestehenden Gebäude zwei Einzelturnhallen wegfallen, akzentuiert sich die Sporthallen-Knappheit in der Gemeinde. Der Gemeinderat schlägt deshalb vor, auf dem Bedarfsparkplatz der Waldmannhalle direkt neben dem Jugendpavillon Cube ein Sporthallen-Provisorium zu erstellen, um den Schulen und den Vereinen auch während der Bauzeit genügend Sporthallenflächen zur Verfügung stellen zu können. Der Kredit beläuft sich auf CHF 955'000.–. Neben den zuständigen Gemeinderatsmitgliedern und Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung stehen die Architekten der neuen Schule Rede und Antwort.

Neue Trägerschaft für die Altersheime

Wegweisenden Charakter hat auch die dritte Vorlage. Der Gemeinderat beantragt eine Bareinlage in der Höhe von CHF 900'000.– zur Gründung einer gemeinnützigen Aktiengesellschaft für den Betrieb der Altersheime Baar. Beteiligt an dieser Gründung ist auch der Verein Frohes Alter, der bis anhin für den Betrieb verantwortlich zeichnete. Aufgrund neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen und der neuen Pflegefinanzierung ist ein Verein keine geeignete Rechtsform mehr, um die Altersheime zu betreiben. Gemeinsam wurde deshalb die Gründung einer gemeinnützigen Aktiengesellschaft in Angriff genommen, die künftig flexibel und effizient auf Herausforderungen und veränderte Bedürfnisse reagieren kann. Der Gemeinderat sowie Vorstandsmitglieder des Vereins Frohes Alter stellen die Vorteile der neuen Rechtsform vor.

Mit Zertifikatspflicht und dafür auch mit Apero

Die Informationsveranstaltung vom Dienstag, 26. Oktober, 19.00 Uhr im Gemeindesaal findet mit einer Covid-Zertifikatspflicht statt. Zutritt erhalten nur Personen, die genesen, geimpft oder getestet sind. Gäste werden gebeten, ihr gültiges Covid-Zertifikat (auf der App oder in Papierform) sowie einen persönlichen Ausweis mit Bild (Identitätskarte, Pass) mitzunehmen. Dank der Zertifikatspflicht sind keine weiteren Schutzmassnahmen nötig. Zudem darf der Gemeinderat nach der Informationsveranstaltung zu einem Apero einladen und damit eine Baarer Tradition wiederbeleben, die aufgrund der Corona-Pandemie längere Zeit ruhen musste.